Improvisations-Performance-Konzert-Reihe
Musik ist Begegnung und Bewegung – denn auch Musik und Bewegung sind untrennbar miteinander verbunden: Ohne die Bewegungen der Instrumentalist*innen gibt es keinen Klang. Jedes Instrument erfordert eine ganz spezifische Art von Bewegung, um einen Ton hervorzubringen. Von der Bewegung des Bogens über die Saiten einer Geige bis hin zu den Fingerbewegungen auf einer Flöte oder dem Tastendruck auf einem Klavier – die Bewegungen sind so vielfältig wie die Klänge, die sie erzeugen. Diese Bewegungen können subtil oder auch kraftvoll sein und sie erfordern eine Präzision und Koordination, die nur durch jahrelanges Üben erreicht werden kann. Damit einher geht ein ganzes Spektrum an Bewegungen von technisch notwendigem bis hin zu emotionalem Ausdruck.
In einem Ensemble sind die Bewegungen der Musiker*innen noch entscheidender, denn hier kommt es darauf an, das Zusammenspiel zu gewährleisten.
In der ersten Ausgabe unserer Konzertreihe Motion CRUSH entwickelt Lukas Tobiassen, Komponist des Ensembles, in Zusammenarbeit mit der Choreographin Foteini Papadopoulou musikalische Performances, die vorwiegend auf alter Barockmusik Georg Philipp Telemanns basieren. Der Akt des Vortragens klassischer Musik wird auf sein performatives Potential untersucht: Dinge wie das Dirigieren untereinander, das Umblättern der Noten, das Wechseln von Instrumenten, musikalische Ausdrucks- und Interpretationsbewegungen, das Auftreten und Verbeugen verselbständigen sich zu eigenem künstlerischem Material. Ergänzt wird das Programm unter anderem durch zeitgenössische Musik von Simon Steen-Andersen, der sich in seiner „study for String Instrument n°1“ auf eine einzige einfache Hin-und-Her-Bewegung als performative und musikalische Grundlage einer ganzen Komposition beschränkt.
Außerdem geben wir Antworten auf nie gefragte Fragen wie: Kann auf einer Klarinette Klavier gespielt oder eine Geige als Flöte gespielt werden? Und wenn dann das Spielen eines Instruments nur simuliert wird ohne Klang zu produzieren, oder etwas erklingt, ohne dass die erwartete Bewegung zu sehen ist, erforschen wir mit dem Publikum: Was macht es mit dem Gehörten, wenn ein Teil der Bewegungen fehlt? Was hören wir, wenn wir nur die Bewegungen sehen?
Die Konzertreihe Motion CRUSH wird 2025/26 fortgesetzt um sich mit weiteren Aspekten rund um Bewegungen von Musiker*innen in durchchoreographierten Konzerten auseinanderzusetzen und existierenden Werken gegenüberzustellen.
08. November 2024, 19:30
Lehmbruck Museum
Friedrich-Wilhelm-Straße 40
47051 Duisburg
Eintritt: 10€
15. November 2024, 20:00
Rabbit Hole Theater
Viehofer Pl. 19
45127 Essen
Eintritt: 10€
Besetzung
Foteini Papadopoulou
Ensemble CRUSH:
Pia Marei Hauser, Flöte
Kyusang Jeong, Klarinette
Karin Nakayama, Violine
Slavi Grigorov, Akkordeon
Marin Petrov, Klavier
Lukas Tobiassen, Komposition/Klangregie/Choreografie
Das Projekt wird gefördert durch: